„Tradition heißt: Das Feuer hüten und nicht die Asche aufbewahren!“

nach Jean Jaurès

Unsere Geschichte – woher wir kommen

Unsere Geschichte von 1899 bis heute

Seit der Gründung im Jahr 1899 hat der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD) eine beeindruckende Geschichte erlebt. Erfahren Sie mehr über diese Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen, ihren Erfolgen und Fehlern, vor allem aber auch von unseren Werten und Überzeugungen, sowie den Perspektiven für die Zukunft. Tauchen Sie ein in eine Geschichte die geprägt ist von Diakonie und Mission und entdecken Sie, wie sie uns zu dem DGD-Netzwerk gemacht hat, das wir heute sind.

Mit vier Frauen startet eine Bewegung

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Seit 125 Jahren gibt es diese Bewegung, in der zunächst Frauen und später auch Männer einer persönlichen Berufung Gottes folgen. Aus kleinsten Anfängen entwickelt  sich eine  starke Bewegung, in der sie mit Leidenschaft und Opferbereitschaft einen Dienst verrichten, der größer ist, als sie selbst.

Hinter den Gesichtern und jeweiligen Biografien verbergen sich Geschichten von Entschlossenheit und Verbundenheit, von Krieg, Schicksalsschlägen und enormem Wachstum. Alle sind sie geprägt von einem tiefen Vertrauen in einen persönlichen und fürsorglichen Gott und seine Liebe zu seinen Menschen.

Ein chronologischer Blick in unsere Geschichte

Einige Stationen der DGD-Geschichte haben wir hier in Phasen zusammengefasst. Dies ermöglicht eine übersichtliche Darstellung der Ereignisse und Entwicklungen, bedeutet jedoch keine detaillierte Listung aller Einrichtungen und Personen.

Ein Blick in die Anfänge des Diakonissenwerks

Alles begann mit einer geistlichen Erweckung in den 1890er-Jahren im Osten Deutschlands. Zu dieser Zeit war Pfarrer Theophil Krawielitzki in Vandsburg tätig, einem Ort, der bald eine bedeutende Rolle im Aufbau des Diakonissenwerks spielen sollte.

1899

1899 wurde während einer Gemeinschaftskonferenz in Danzig, an der Pfarrer Krawielitzki und Pfarrer Blazejewski teilnahmen, der Entschluss gefasst, ein Gemeinschafts-Schwesternhaus zu gründen. Am 20. Oktober desselben Jahres zogen die ersten vier Frauen in Blazejewskis Pfarrhaus in Borken (Ostpreußen) ein, um mit ihrer diakonischen Arbeit zu beginnen.

1900

Das Jahr 1900 brachte jedoch traurige Ereignisse mit sich, als Pfarrer Carl Ferdinand Blazejewski unerwartet verstarb. Seine Frau und die mittlerweile acht Schwestern zogen daraufhin zu Pfarrer Krawielitzki und seiner Familie nach Vandsburg (Westpreußen), wo ein Schwesternhaus für sie eingerichtet wurde. Krawielitzki übernahm die Leitung als „Hausvater“.

1902

In den folgenden Jahren entwickelte sich das Diakonissenwerk sehr erfreulich und es traten immer mehr  Schwestern in die Gemeinschaft ein. 1902 wurde Schwester Emilie Losereit nach Marburg gesandt, um dort in einem Versorgungshaus für junge Frauen mit ihren unehelichen Kindern zu arbeiten, was später zur Gründung des Mutterhauses Hebron führte.

1903

1903 wurde Schwester Emilie Siekmeier zur leitenden Schwester von Vandsburg ernannt. In einem Heft mit dem Titel „Vom Gemeinschafts-Schwesternhaus zu Vandsburg“ legte Pfarrer Krawielitzki die ersten Grundsätze des jungen Glaubenswerks fest.

1905

Die Jahre vergingen, und das Werk wuchs weiter. 1905 gab es einen geistlichen Aufbruch unter den Schwestern, der am 9. Juli bei einer Abendandacht stattfand und die weitere Arbeit prägte. Pfarrer Krawielitzki legte schließlich am 31. Dezember sein Pfarramt nieder, um sich ganz der Diakonissenarbeit zu widmen.

Eine Bewegung beginnt

1906

1906 markierte die Gründung eines Brüderhauses in Vandsburg unter der Leitung von Pastor Carl Lange. Schon zwei Jahre später, 1908, wurde offiziell das „Diakonissen-Mutterhaus für entschiedenes Christentum Hebron“ in Marburg gegründet. Schwester Emilie Losereit war die erste Hausmutter.

1909

Das Jahr 1909 brachte weitere Gründungen mit sich: das „Brüderhaus Tabor“ auf dem Hebronberg in Wehrda und das „Gemeinschafts-Schwesternhaus für entschiedenes Christentum Hensoltshöhe“ in Gunzenhausen. Auch wurde die erste Missionarin, Diakonisse Elisabeth Gramenz, nach China entsandt.

1916

Das Jahr 1916 markierte einen bedeutenden Meilenstein für das Diakonissenwerk Vandsburg: Die Einweihung eines Neubaus des Mutterhauses Hebron in Wehrda am 27. August war ein großes Ereignis für die wachsende Gemeinschaft.

1918

In den folgenden Jahren erlebte der DGD zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen. 1918 gründete das Mutterhaus Hebron den „Reichsverlag“, der im Dritten Reich in „Spener-Verlag“ umbenannt wurde.

Doch die Wirren der Zeit verstärkten sich und 1920 rückte die polnische Besatzung in Vandsburg ein. Ein Teil der Schwestern siedelte daraufhin zunächst nach Berlin-Schlachtensee um, dann nach Rathen in der Sächsischen Schweiz, bevor man in Elbingerode im Harz ab März 1921 eine neue Heimat fand.

1921

Das Jahr 1921 brachte die Gründung eines neuen Brüderhauses in Vandsburg unter der Leitung von Inspektor Otto Hoff sowie eine rechtliche Zusammenfassung der Einrichtungen des Vandsburger Werkes unter dem Namen „Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband“ (DGD) am 12. Januar 1922 mit Sitz in Marburg.

Die Entwicklung des Diakonissenwerks in den 1920er-Jahren – Aufbruch und Expansion

Die 1920er-Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs und der Expansion für den DGD. Sie waren sowohl in Deutschland, als auch im Ausland geprägt von Mission, neuen Partnerschaften, Gründungen und einem wachsenden Einsatz für die Verkündigung des Evangeliums und dem Dienst am Nächsten. 

1923

Im Jahr 1923 trat das Werk dem Gnadauer Verband bei, was eine wichtige Anerkennung und Verbindung zu anderen diakonischen Organisationen in Deutschland darstellte. Gleichzeitig fand eine Zusammenfassung der Arbeiten des Werks in der Schweiz statt, was zur Gründung des „Schweizerischen Gemeinschafts-Diakonieverbands“ führte, der bis heute eine enge Beziehung zum DGD pflegt.

1924

Ein bedeutsames Ereignis im Jahr 1924 war die Einführung von Diakonisse Emilie Siekmeier als erste General-Oberin („Werkmutter“) des DGD. Ihre Führung prägte das Werk für viele Jahre und trug zur Stärkung der Gemeinschaft bei.

1924

Im darauffolgenden Jahr 1924 wurde ein Schweizer Mutterhaus in Mannenbach am Bodensee gegründet, was die internationale Präsenz weiter stärkte.

Gleichzeitig entstanden neue Verbände und Vereine, wie der „Verein für werktätiges Bibelchristentum“ und der „Ostdeutsche Gemeinschaftsverein e. V.“, die das diakonische und missionarische Engagement des Werks in Deutschland vorantrieben.

Im November 1924 markierte die Gründung des „Mitteldeutschen Gemeinschaftsverbandes e. V.“ in Berlin-Schlachtensee einen wichtigen Schritt für den DGD. Gleichzeitig wurde der „Verband der Gemeinschaften für christlichen Glauben und christliches Leben innerhalb der Landeskirche e. V.“ mit Sitz in Rathen (Sächs. Schweiz) ins Leben gerufen. Diese Organisationen legten den Grundstein für die enge Zusammenarbeit verschiedener Gemeinschaften, die heute Teil des Elbingeröder Gemeinschaftsverbandes sind.

Einen weiteren Meilenstein stellte die Einweihung des neuen Brüderhauses Tabor in Marburg am 2. November 1925 dar, das zu einem wichtigen Zentrum des diakonischen und missionarischen Dienstes wurde. Am 15. Dezember desselben Jahres wurde der Ohofer Gemeinschaftsverband gegründet, der die Zusammenarbeit der Gemeinschaften in der niedersächsischen Region stärkte und die Verbreitung des christlichen Glaubens förderte.

1926

1926 war ein Jahr des Umzugs und des Wachstums, als die Hauptstelle des DGD und die Geschäftsstelle des Deutschen Gemeinschaftsblattes in ein neues Gebäude in Marburg in der heutigen Stresemannstraße einzogen. Gleichzeitig wurde eine neue Druckerei mit dem „Reichsverlag“ eingeweiht, was die große Verbreitung von diakonischen und missionarischen Medien ermöglichte.

Die Blättermissionsarbeit des DGD wuchs kontinuierlich und erreichte eine beachtliche Größe. Mit 4.300 Helfern aus mehr als 300 Gruppen wurden wöchentlich 135.000 Missionsblätter verteilt. Dieses Engagement trug dazu bei, die Botschaft des Evangeliums weit über die Grenzen Deutschlands hinaus zu verbreiten.

1932

In den folgenden Jahren setzte der DGD seine missionarischen und diakonischen Bemühungen fort, darunter die Gründung des Missionshauses Speyerdorf im März 1932, später bekannt als Missionshaus Lachen.

Die Eröffnung der Klinik Hohe Mark in Oberursel im Oktober 1932 nach der Renovierung einer ehemaligen Kuranstalt war ein weiterer wichtiger Schritt im Dienst der Gesundheitsversorgung.

Kriegsjahre und der DGD in der NS-Zeit

Im geistlichen Klima der Erweckungsbewegung haben Väter und Mütter des DGD ein Werk begonnen, durch das unzählige Menschen gesegnet wurden.

Rückblickend nehmen wir die Licht- und Schattenseiten unserer eigenen Geschichte neu wahr. Das gilt auch für die Entwicklungen und Verhältnisse in der Zeit des Nationalsozialismus. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch in den Jahren danach haben leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Werkes in verschiedenster Weise Schuld bekannt und um Vergebung gebeten.

1933

Trotz ideologischer Irrungen und Wirrungen prägten weiterhin bedeutende Ereignisse und eine kontinuierliche Entwicklung die Geschichte des DGD.

Ein weiterer Meilenstein wurde gesetzt, als das rechtlich eigenständige Mutterhaus „Fellowship Deaconry“ in Liberty Corner, USA, zur Betreuung deutscher Auswanderer gegründet wurde. Diese Expansion über nationale Grenzen hinweg markierte einen Schritt in Richtung internationaler Ausweitung.

1934

Aus kleinen, eigenständigen Buchhandlungen des Brüderhauses Tabor und der Mutterhäuser entstand im Jahr 1934 die Spener-Buchhandlung. Dieser Schritt stärkte nicht nur die Verbreitung von Literatur, sondern auch die kulturelle und geistige Arbeit des DGD. Im Jahr 1934 wurde auch das neue Mutterhaus-Gebäude in Elbingerode eingeweiht. Es ist bis heute als Bauhaus Denkmal bekannt.

 

1935

 In diesem Jahr wurde das Mutterhaus in Amerongen, Holland gegründet.
Durch das Engagement der Schwestern entstanden Amsterdam, Rotterdam und später 1955 auch ein Mutterhaus und ein Waisenhaus in Ruanda, das durch eine Schwester aus Holland initiiert wurde.

Zu den Schattenseiten dieser Zeit gehörte auch, dass der DGD im Jahr 1935 den Gnadauer Verband verließ. Im selben Jahr wurde die Vandsburger Missions-GmbH ins Leben gerufen.

1939

Die Kriegsjahre brachten Herausforderungen und Flucht, aber auch Neuanfänge und Wiederaufbau mit sich. 1939 rückten deutsche Soldaten in Vandsburg ein. Doch 1944 zwang die Bedrohung durch die russischen Truppen die Vandsburger Schwestern zur Flucht, was einen Wendepunkt in ihrer Geschichte darstellte.

1945

1946 wurde der DGD wieder in den Gnadauer Verband aufgenommen, und die Schwesternschaften begannen ihre Arbeit in Deutschland neuaufzunehmen.  Elbingerode war ab Juli 1945 unter russischer Besatzung. Die Schwesternschaft „Neuvandsburg“ in Elbingerode teilt sich in „Neuvandsburg-Ost“ und „Neuvandsburg-West“.

„Neuvandsburg-West“ siedelt sich in Velbert an und die aus Vandsburg geflüchteten Schwestern bildeten in Lemförde die Schwesternschaft „Altvandsburg“.

 

Die Wachstumsgeschichte des DGD nach dem Krieg – eine Bewegung weitet sich aus

Die Jahre nach dem Krieg waren geprägt von vielen Eintritten und stetigem Wachstum sowie einer Ausweitung der Aktivitäten. Neue Aufgabenfelder wurden gegründet und der DGD engagierte sich deutschlandweit, aber auch international, in diakonischen und missionarischen Projekten und Einrichtungen. Die Gründung von Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung hin zu einem anerkannten diakonischen Netzwerk. In seiner Blütezeit folgten über 3.000 Diakonissen ihrer Berufung und setzten nicht selten ihr Leben für Jesus Christus und seine befreiende Botschaft ein.

Mutterhaus Hebron in Marburg

1945

Ein Beispiel dafür war die Entwicklung des Behelfslazaretts im Mutterhaus Hebron in Marburg zu einem Diakonie-Krankenhaus im Jahr 1946. Diese und andere Einrichtungen sollten in den folgenden Jahren zu zentralen Knotenpunkten für medizinische Versorgung und diakonische Arbeit werden.

1950

1951 kam es zur Gründung des Elbingeröder Gemeinschaftsverbandes sowie neuer Gebäude und Einrichtungen, wie das Mutterhaus-Gebäude in Lemförde in Niedersachsen im Jahr 1961.

 

 

 

Der DGD erlebte auch zwischen 1963 und 1989 eine Phase des Wachstums und der innovativen Entwicklung. In dieser Zeit wurden wichtige Institutionen gegründet, Leitungswechsel vollzogen und neue internationale Partnerschaften eingegangen. Die Gründung rechtlich selbständiger Mutterhäuser in Japan, Brasilien und Ruanda in den 1980er-Jahren bestätigen den globalen Blick für Diakonie und Mission.

1963

Im Jahr 1963 wurden neue Gebäudeteile der Marburger Hauptstelle in der Stresemannstraße errichtet. Das ermöglichte den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur und legte den Grundstein für eine effizientere Organisation.

1966

 Ein bedeutender Schritt erfolgte 1966, als Pfarrer Emanuel Scholz die Nachfolge von Arno Haun als Direktor des DGD antrat. Er prägte den DGD über 18 Jahre lang maßgeblich.

Schwester Sophie Küspert war von 1974-1986 leitende Diakonisse des DGD und war neben Pfarrer Emanuel Scholz maßgeblich an Entscheidungen beteiligt.

 

1971

1971 markierte die Gründung des Marburger Bibelseminars unter der Leitung von Karl Heinz Bormuth einen Meilenstein in der Ausbildung für ehrenamtlich Mitarbeitende. Diese Ausbildungsstätte spielte eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von theologischem Wissen und diakonischer Praxis.

1974

Drei Jahre später ging in Marburg eine Krankenpflege-Hochschule des DGD an den Start. Seit 1974 verbesserte sich damit die Ausbildungsqualität für Pflegekräfte erheblich.

1980

1980 wurde Iin Brasilien das rechtlich selbständige Mutterhaus Irmandade Evangélica Betânia in Curitiba, gegründet.

1983

Die Einrichtung einer „Evangelistischen Zentrale“ im Jahr 1983 unter der Leitung von Wilfried Davin stärkte die missionarische Arbeit des Werks und förderte den Austausch evangelistischer Ideen und Ressourcen.

1984

1984 wurde Pfarrer Theo Wendel Direktor und 1986 übernahm Diakonisse Mariane Uhlig das Amt der General-Oberin. Beider Engagement prägte die nächsten 10 Jahren maßgeblich und trug zur Stabilität und Weiterentwicklung des DGD bei.

1985

1985 wurde ein Mutterhaus in Japan gegründet, dass leider durch ein gr0ßes Erdbeben zerstört wurde und neu errichtet werden musste.        

1989

1989 markierte den Zusammenschluss der Marburger Brasilienmission mit der Marburger Mission und die Erschließung neuer Arbeitsfelder in Ostafrika mit der Gründung des rechtlich selbständigen Mutterhauses Communauté des Diaconesses in Rubengera/Ruanda.

1991

1991 erfolgte die Reintegration des Diakonissen-Mutterhauses „Neuvandsburg-Ost“ in den DGD nach der Wiedervereinigung. Dieser Schritt bewirkte eine wesentliche Verbindung zwischen den verschiedenen Zweigen des Werks und trug zur Stärkung der gemeinsamen Identität bei. Gleichzeitig entschied sich das Mutterhaus Velbert, seinen Namen von „Neuvandsburg-West“ in „Bleibergquelle“ zu ändern.

Umstrukturierung und Neuausrichtung

In den folgenden Jahrzehnten nahm das Interesse an der Mutterhaus-Diakonie kontinuierlich ab, bis es schließlich kaum noch Eintritte in den jeweiligen Häusern gab. Das hatte zur Folge, dass viele Arbeitsfelder in Gemeinden und Krankenhäusern aufgeben werden mussten. Zudem machte sich der demografische Wandel bereits deutlich bemerkbar und es kam zu einer Verlagerung der Arbeit zurück in die Mutterhäuser und eigenen Einrichtungen. Damit begann eine Zeit intensiver Umstrukturierung und Neuausrichtung. 

1994

Im Jahr 1994 trat Pfarrer Dr. Joachim Drechsel das Amt des Direktors im DGD an.  Unter seiner Leitung erlebte der DGD eine Phase der organisatorischen Neuausrichtung, in der viele Weichen für eine gute Zukunft gestellt wurden. 1995 übernahm Diakonisse Ingeborg Pungs das Amt der General-Oberin von Schwester Mariane Uhlig.

1997

Im Jahr 1997 stimmte das Leitungsgremium des DGD der Einführung einer Diakonischen Mitarbeiterschaft zu. Damit wurde die Bedeutung und Wertschätzung aller Mitarbeitenden zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig wurde der Wunsch nach deren verstärkter und verbindlichen Mitwirkung unterstrichen.

2002

Die Gründung der DGD-Förder-Stiftung im Jahr 2002 und die Namensänderung des „Brüderhauses Tabor“ in „Stiftung Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor“ sowie der „Marburger Blättermission“ in „Stiftung Marburger Medien“ verdeutlichen ein verstärktes Engagement für theologische Bildung, Mission, Forschung und Medienarbeit. Auch die „Marburger Mission GmbH“ wird 2003 zur „Stiftung Marburger Mission“.

2005

Im Jahr 2005 wurde die ehemalige Krankenpflegehochschule in eine neue Trägerschaft überführt und erhielt den Namen „Marburger Akademie für Pflege- und Sozialberufe“ (MAPS).

Diese Veränderung unterstrich das Bestreben des DGD, hochwertige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte im Bereich der Pflege und Sozialberufe anzubieten und damit einen Beitrag zur Professionalisierung dieser wichtigen Bereiche zu leisten.

2007

Im Jahr 2007 wurde die „Christliche Gesamtschule Bleibergquelle“ in Velbert eröffnet. Ein Jahr später begann mit der Einweihung des neuen Schulgebäudes ein weiteres erfreuliches Kapitel pädagogischer Arbeit auf christlicher Basis.

2010

Im Jahr 2010 gab es eine bedeutende Anerkennung für die Evangelische Hochschule Tabor. Das Hessische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verlieh ihr den Status einer staatlich anerkannten Hochschule. Diese Auszeichnung würdigt die Qualität der Hochschule und den Wert ihrer Bildungsangebote. Gleichzeitig festigte sie damit deren Position als Institution im Bereich der theologischen Ausbildung und Forschung.

Eine weitere wichtige Entwicklung ereignete sich 2011, als das Marburger Bibelseminar in „Marburger Bildungs- und Studienzentrum“ umbenannt wurde. Neben dem biblischen Studium beherbergt das Zentrum heute auch ein Forschungsinstitut, ein akademisches Aufbauprogramm und ein Fortbildungsinstitut.

2012

Die Gründung der DGD-Stiftung im Jahr 2012 markierte einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des DGD. Diese Stiftung übernahm die wichtigen Aufgaben im Bereich der Krankenhausbetriebe und verstärkte das Engagement des Diakonie-Werkes für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung.

2013

Die Einführung des neuen Logos spiegelte den zeitgemäßen Ansatz in der Neustrukturierung des DGD wider, während die Gründung der DGD-Akademie im Jahr 2013 die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeitenden betonte.

2015

Das Jahr 2015 war geprägt von der Gründung der Stiftung Hensoltshöhe, die als eigenständige Stiftung eng mit dem DGD Netzwerk verbunden ist und dieselben Werte teilt.

2017

Im Jahr 2017 übernahm ein erweiterter Vorstand unter der Leitung von Rainer Reissner die Führung des DGD e.V.

Insgesamt sind diese Jahre stark von Umstrukturierung und Dezentralisation, sowie der strategischen Neuausrichtung des DGD geprägt. Mit einem weiterhin klaren Bekenntnis zu Glauben und Verkündigung, Pflege, Bildung und sozialer Verantwortung folgt der Diakonie-Verband seiner Berufung durch Diakonie und Mission einen positiven und segensreichen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

Auf dem Weg in die Zukunft: Die Entwicklung des Netzwerkes von 2018 bis 2024

In den letzten Jahren hat sich das DGD Netzwerk durch bedeutende Aktivitäten und wegweisende Veranstaltungen nachhaltig weiterentwickelt, seine Vision gestärkt und sich solide auf kommende Herausforderungen vorbereitet.

2018

Am 20. September 2018 fand das erste DGD-Forum in der Evangeliumshalle des Diakonissen-Mutterhauses Hebron in Marburg statt.  Unter dem Motto „Zukunftsprozess“ diskutierten rund 60 Teilnehmer aus Mutterhaus- und Einrichtungsleitungen über die künftige Ausrichtung des Verbandes.

Im selben Jahr fand auch das zweite DGD-Klinikforum statt, das am 27. September von über 90 Teilnehmern aus Führungspositionen aller DGD-Kliniken besucht wurde. Das Forum widmete sich dem Thema des neuen Markendreiecks, das die Werte des Verbands als „Fachlich kompetent“, „Christlich engagiert“ und „Herzlich zugewandt“ beschreibt. Diese Veranstaltung stärkte die Vernetzung und den Austausch innerhalb des Verbandes und förderte eine gemeinsame Ausrichtung auf qualitativ hochwertige Dienstleistungen.

2019

 Im Jahr 2019 erfolgte eine bedeutende Übernahme, als die FRANCKE Buchhandlung GmbH (Marburg) und der KAWOHL Verlag (Wesel) gemeinsam die drei Arbeitszweige der Literaturarbeit des Chrischona-Gemeinschaftswerks (Gießen) übernahmen. Diese Übernahme festigte die Position des DGD e. V. im Bereich der Verlagsarbeit und stärkte sein Engagement für christliche Bildung. 

2021

Im Jahr 2021 wurde Frieder Trommer zum Direktor des DGD e.V. ernannt, mit der Vorgabe, ein Zukunftskonzept für die Diakonissen-Mutterhäuser zu entwickeln und umzusetzen. Schon im darauffolgenden Jahr, 2022, beschloss die Mitgliederversammlung die Gründung von DGD-Lebensparks in den Diakonissen-Mutterhäusern. Lebensparks sind initiative Wohnformen, bei denen der Gedanke von Diakonie und Mission eine wesentliche Rolle spielt. 

In diesem Zusammenhang wurde 2024 die DGD-Lebenspark-Dachgenossenschaft gegründet – ein Projekt, das den Weg für eine erfolgreiche Zukunft der DGD- Lebensparks ebnen soll.

Mit einer neuen Marken-Linie feiert das DGD-Netzwerk im Oktober 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Die enorme Vielfalt sowie der Mehrwert und die Möglichkeiten des DGD-Netzwerkes werden klarer erkennbar. In über 100 Einrichtungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Pflege, Medien und Mission, Gäste- und Tagungshäusern, Lebensgemeinschaften, Lebensparks, Gemeindearbeit und Dienstleistungen engagieren sich seit 125 Jahren Menschen für Gott und seine Menschen – weil Leben mehr ist.

Diese Entwicklungen machen deutlich, dass sich der Deutsche Gemeinschafts-Diakonie Verband den gesellschaftlichen Veränderung stellt und viel investiert, um im Blick auf die diakonischen Arbeit und das christliche Engagement zukunftsfähig zu sein. Er bleibt dabei seinen Kernwerten von Diakonie und Mission verpflichtet. Mit einem starken Leitungsteam, innovativen Ideen und dem Vertrauen auf Gottes Führung sieht der DGD den kommenden Herausforderungen zuversichtlich entgegen.

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